Die Kabinenansprache.

Was kann Kabinenansprache erreichen?

Die richtige Kabinenansprache steigert das Leistungspotenzial des/der Sportler*innen!

Was soll die Kabinenansprach bewirken?

Eine Kabinenansprache ist ein wichtiger Moment vor dem Spiel, in dem du als Trainer deine Spieler motivierst und dein Team auf das bevorstehende Spiel einstimmst.

· Mentale Vorbereitung auf die anstehende Herausforderung
· Spielfreude entwickeln
· Zuversicht vermitteln
· Vertrauen und Selbstvertrauen steigern
· Motivation erzeugen und übertragen
· Flow fördern (den eigenen und der Mannschaft)

„Gewonnen und verloren wird zwischen den Ohren“ erstellt von Christopher Benz am 26.10.2023

Spannende Einblicke ins Mentaltraining brachten viele neue Erkenntnisse und darüber hinaus einen kurzweiligen Abend im Anpfiff ins Leben Jugendförderzentrum Ludwigshafen. Gunda Miethke, die als Mentaltrainerin arbeitet und über das Zertifikat als DOSB-Ausbilderin verfügt, leitete die Trainerfortbildung mit dem Titel „Die perfekte Kabinenansprache“. Das Interesse daran war riesig. 17 Jugendtrainer des Ludwigshafener SC nahmen teil, der Seminarraum war bis auf den letzten Platz gefüllt. Zum Einstieg stellte sich Miethke vor und gab ihren Zuhörern einen Einblick in ihre Tätigkeit und erläuterte, weshalb sie so sportaffin ist: „Dabei habe ich mich immer gefragt, wie man sich mental stärker machen kann.“ Das Mentaltraining ist ihr Steckenpferd, sie klärte auf, wann und für wen diese Art von Training Sinn ergibt. „Als Erstes muss ich mich dem Mentaltraining öffnen, sonst bringt es nichts. Es ist immer individuell und Studien belegen, dass es funktioniert.“ Bevor es ans Eingemachte, eine Übung zum Unterscheiden von Emotionaler Einstimmung und Taktik eines Fußballtrainers, ging, gab es eine kleine Einstiegsübung zu absolvieren, die den Teilnehmern etwas über ihre Selbsteinschätzung lehren sollte. Jeder sollte prognostizieren und aufschreiben wie lange er benötigt, um auf seiner Stoppuhr im Smartphone einen möglichst kleinen Zeitabstand stoppen zu können. Im Diskurs kamen die Trainer zum Ergebnis, „dass wir damit auch unsere Konzentration trainieren können.“ Für Miethke sind solche Erkenntnisse, die von Teilnehmern eigenständig erarbeitet werden, die optimale Erfolgskontrolle, ob Inhalte übermittelt werden. „Sehr gut, das gefällt mir sehr“, sprach sie immer wieder ihren Dank für die aktive Mitarbeit aus und gab den Coaches einen Tipp mit auf den Weg, „solche kleinen Übungen gibt es zuhauf und damit können wir uns stets aufs Neue weiterbilden.“ Den Übergang zum Hauptteil – der Übung zur perfekten Kabinenansprache – leitete sie mit einem Zitat eines der größten deutschen Sportler ein. „Gewonnen und verloren wird zwischen den Ohren“, sagte einst Boris Becker, der in den 1980er und 90er Jahren wie kaum ein Zweiter auf dem Tennisplatz in der Lage war schier aussichtslos erscheinende Matches noch zu gewinnen. Er besaß die Fähigkeit, sich in bestimmten Situationen vielleicht noch ein bisschen besser als seine Kontrahenten konzentrieren zu können. Bei der Übung sollten die Trainer einmal Begriffe zum Überthema „Emotionale Einstimmung“ und einmal zum Überthema „Taktik“ an die Pinnwand heften. Nach und nach füllte sich jene Pinnwand und die Lehrgangsteilnehmer diskutierten angeregt über ihre verschiedenen Punkte. Die Quintessenz des Ganzen lautete: „Emotionale Einstimmung ist das I-Tüpfelchen“. Taktische Inhalte müssen im Vorfeld eines Spiels besprochen und klar sein. Emotional muss es kurz vor einem Spiel oder in der Halbzeit sein. Motivation, Fokussierung und Überzeugung sind Schlagworte dafür. Dass die letzten Momente vor einem Spiel dazu dienen, die Kicker emotional zu pushen, ist jedem klar gewesen. „Da darf es schon mal lauter werden“, so der allgemeine Tenor. Um das zu unterstreichen, zeigte die Mentaltrainerin vier Videobeispiele, die teils gelungen, teils aber auch völlig misslungen waren. Ausführlich wurde über das richtige Trainerverhalten in der Halbzeitpause diskutiert. Hier gingen die Meinungen auch etwas auseinander. Worin sich aber alle einig waren, war die Tatsache, dass reine Wutreden nichts bringen. Die Gruppe konstatierte: „Wir müssen unseren Spielern immer Lösungsmöglichkeiten aufzeigen und dabei konstruktiv bleiben.“ Als unterstützend für die emotionale Ansprache gab Miethke die Anregung, „Musik miteinzubeziehen“. Die Wissenschaft zeigt, dass Lieder mit 140 Beats pro Minute den besten Effekt bei Sportlern erzielen. Eine Liste mit dafür prädestinierten Songs gab es obendrauf als Beispiel. Nach knapp zwei Stunden beendete Miethke die Fortbildung mit einem letzten wichtigen Ratschlag: „Redet auch mit Kollegen, die heute nicht da waren. Gebt eure Ideen weiter und nutzt die Schwarmintelligenz. Schaut über den Tellerrand und bei anderen Sportarten, wie dort das Thema Mentaltraining aufgegriffen wird. Man lernt schließlich nie aus.“

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Eric Hoffmann (Torhüter Icefighters Leipzig)
Kommentar nach dem Workshop „Die perfekte Kabinenansprache“ mit unserem Ausbilder Michael Draksal und meiner Kollegin Ina Lembach.

Ich fand das Mentaltraining super gut. Einige Dinge habe ich schon in der Uni gehört, aber ich fand es z.B. interessant daran zu arbeiten, Verneinungen oder ähnliches zu vermeiden. Die Übung dazu empfand ich auch als sehr hilfreich. Ebenso gefiel mir der Meinungsaustausch zwischen uns und dem/den Experten da man ja oftmals nicht so richtig weiß, wie man ein bestimmtes (v.a. mentales) Problem angehen sollte.

Erek Virch (Verteidiger Icefighters Leipzig)
Kommentar nach dem Workshop „Die perfekte Kabinenansprache“ mit unserem Ausbilder Michael Draksal und meiner Kollegin Ina Lembach.

Hey. Ich fand es echt mega gut. Mir war klar, dass ich mental ganz gut drauf bin, aber ich fand es sehr hilfreich von Profis erklärt zu bekommen, was man machen kann und was wichtig ist um den Fokus nicht zu verlieren.